Ernst Leitz Wetzlar: Kleinmikroskop Minor


Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop mit Objektiv 7x Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop mit Objektiv 7x

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop

Klein-Mikroskop von Ernst Leitz Wetzlar aus dem Jahre 1923. Das Stativ Minor ist aus lackiertem und vernickeltem Messing sowie Zinkdruckguss gefertigt. Zur Beleuchtung dient ein konkaver Spiegel - in der Grundausstattung verfügt das Mikroskop über keine weitere Blendvorrichtung. Um verschiedene Vergrößerungen zu erzielen, kann der Tubus ausgezogen werden. Die grobe Einstellung erfolgt über den Schiebetubus, die Feinfokussierung über ein den Tubus umfassendes spindelartiges Rändel.

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop SignaturErnst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop DetailAuf dem Tubus trägt das Instrument die Signatur:

Ernst Leitz
Wetzlar
No. 227611

Zum Transport wird das Mikroskop mehrfach zusammengefaltet und in der zugehörigen Lederschatulle verstaut.

Der Verschluß der signierten Lederschatulle schrammt bedauerlicherweise bei jeder Entnahme des Mikroskops aus diesem Transportbehältnis an der Signatur entlang - daher zeigen fast alle erhaltenen Kleinmikroskope dieses Typs an der Signatur Lackschäden.

Der Fuß des Mikroskops ist mit einer Gewindebohrung versehen, die es erlaubt das  Instrument während einer Exkursion auf ein gewöhnliches Kamerastativ zu schrauben, und so dem Mikroskopiker ein angenehmes Arbeiten mit zwei freien Händen im Feld zu ermöglichen.

Ernst Leitz Wetzlar: Kleinmikroskop Minor nach Liste Mikro A 2455 von 1925 Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop OkulareDas Kleinmikroskop ist ausgestattet mit dem eigens für dieses Stativ entwickelten Satzobjektiv Nr. C, einem Objektiv Nr. A 7 - 26x Ernst Leitz Wetzlar, einem einschraubbaren Okular Nr. 5 K und einem weiteren einschraubbaren Okular Nr. 2 K. Jenes schwach vergrößernde Objektiv und das zweite Okular werden in einem kleinen Fach beziehungsweise einer Klemme im Deckel des Lederetuis untergebracht.

Nach Leitz Klein-Mikroskop "Minor" (Ernst Leitz Optische Werke Wetzlar; Liste Mikro A 2455; November 1925) ergibt sich daraus folgende Vergrößerungstabelle:

Objektiv

eingeschobner Tubus

ausgezogener Tubus

Num.
Apertur

Freier
Abstand

mm

Okular II K

Okular V K

Okular II K

Okular V K

Schwachses Objektiv A

3,5

7

13

26

0,05-0,08

124-74

Teil-Objektiv C

50

100

90

180

0,28

3,6

Gesamt-Objektiv C1

75

150

125

250

0,37

0,8

Das Mikroskop kostet 1925 mit Okular II K genau Reichsmark 100.-; für Okular V K werden weitere RM 6.- berechnet, für das schwach vergrößernde Objektiv A nochmals RM 10.-

An Zubehör kann neben einem Kondensorsystem eine Baumschraube erworben werden. Später bietet Leitz für dieses Stativ einen mineralogischen Polarisationsapparat mit montierbarem Drehtisch an.

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Objektiv A Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Objektiv A Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop Objektiv C
G.Friedrich Th. WeberDissertation an der Universität München; G.Friedrich Th. Weber (1928): Vergleichend-morphologische Untersuchungen über die Oleaceenblüte. Mit diesem Mikroskop werden die Untersuchungen dafür gemacht.Dieses Kleinmikroskop kommt zur gleichen Zeit auf den Markt wie die Tami-Reihe der Firma Hensoldt & Söhne in Wetzlar bzw. das Klemi von Christian Kremp Wetzlar.

In der Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Wirtschaftsboom der 1920er Jahre wendet man sich als Amateur gerne Naturstudien zu.

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop zusammengelegt in Lederschatulle

Ernst Leitz Wetzlar: Minor Klein - Mikroskop zusammengelegt Ernst Leitz Wetzlar: Kleinmikroskop Minor nach Liste Mikro A 2455 von 1925 Zudem versucht man die letzten weißen Flecken der Landkarten durch Forschungsreisen zu erschließen. Für diese Zwecke sowie zur Untersuchung der Flora und für die Insektenkunde werden kleine, variabel einsetzbare und robuste Mikroskope der hier vorgestellten Art benötigt - mit einem möglichst großen Arbeitsabstand der Objektive.

Dieses Mikroskop wird in den 1920ern von G. Friedrich Th. Weber (03.03.1900 - 29.10.1989) für seine Dissertation (10.11.1928, Universität München) "Vergleichend-morphologische Untersuchungen über die Oleaceenblüte" (Springer, Berlin 1928) eingesetzt. Im Oktober 2003 kann es zusammen mit dem Mikroskop seiner Frau von seinem Sohn Martin Weber für diese Sammlung erworben werden.

[Vergleiche: The Microscope Collection at the Science Museum London: "'MINOR' Microscope by Leitz", signiert "Ernst Leitz / Wetzlar / No 291891", Inventory No. 1981-2058]


21.12.2003 by Timo Mappes

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