Zeiss Labormikroskop Stativ VIIa


Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881 Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881 Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881 Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881

Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881 mit Kasten

Zeiss Mikroskop; Stativ VIIa von 1881. Mikroskop mit fester Tubuslänge aus zaponiertem und geschwärztem Messing, gebläutem Stahl.

Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: BelechtungseinrichtungDas Instrument wird durch freie Verschiebung mit der Hand grob eingestellt, die Feineinstellung erfolgt über ein Rändelrad an der Säule. Der Plan- und Konkavspiegel ist dreh- und schwenkbar gelagert und kann bei Bedarf mit seiner Drehachse bis über die Tischplatte bewegt werden.

Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: SignaturIn einem Schlitten mit Schwalbenschwanzführung wird die Zylinderlochblende mit drei auswechselbaren Apertureinsätzen gehalten. Die originalen Objeltklemmen sind gänzlich zaponiert.

Das Mikroskop ist ausgerüstet mit den Objektiven Nr. A C.Zeiss Nr. 1707 und Nr. D C.Zeiss Nr. 1896 für Deckglasdicke 0,16 mm sowie mit den Zeissokularen Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 und Nr. 5.

Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: Objektiv A Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: Objektiv D Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: Objektiv D Im Edelholzkasten liegend wird dieses Laborstativ aufbewahrt.

Auf der rechten Seite des Hufeisens ist das Instrument mit Schlagbuchstaben signiert:


5139. C. Zeiss. Jena.

Dieses Stativ erscheint in der hier gezeigten Form erstmals im Katalog von 1878, dort noch als Stativ Nr. III.

Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: Zylinderlochblende in Schwalbenschwanzschlitten Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881: Okulare
Zeiss Stativ III laut Zeiss Katalog von 1878Das hier gezeigte Instrument wird als Stativ VIIa im August 1881 mit den Objektiven A und D und den Okularen 2, 3, 4 und 5 an die Firma Th. Marius nach Utrecht ausgeliefert.

Im Zeiss-Katalog No. 25. Illustrirrter [sic!] Katalog über Mikroskope und Nebenapparate aus der optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. erscheint dieses Stativ im Januar 1881 wie folgt:

No. 28 Stativ VII (früher II). Mittlere Grösse; Höhe des Oculars über der Standfläche 28 Cm. Schwerer viereckiger Fuss, fester Tisch ohne Drehungen. Etwas massiv gebaut, namentlich für Gebrauch in Laboratorien oder Lehranstalten geeignet; übrigens aber, wegen der Feinheit der Mikrometerbewegung, noch mit den stärksten Linsen verwendbar.
a) Mit Cylinderblendung in Schlitten...Mk. 65
b) Mit drehbarer gewölbter Blendungsscheibe...Mk. 60

Bis zum Auslieferungsdatum des gezeigten Mikroskops wird offenbar an diesem Stativ der Hufeisenfuß eingeführt.

Aus dem selben Katalog ergibt sich die Vergrößerungstabelle zu:
Signatur

Oeffnungswinkel für Luft

Aequivalent-Brennweite

Preis
in Mark

Vergrösserungen bei 155 Mm. Tubuslänge, mit Ocular:

2

3

4

5

A

24°

16mm

24

55

75

105

140

D

75°

4,2mm

42

235

320

440

600

Der Preis für ein Huygens'sches Okular beläuft sich auf 7 Mark pro Stück. Damit kostet dieses Mikroskop 1881 insgesamt 159 Mark. Genannt sei hier noch der im Katalog von 1881 auf Seite 2 genannte Umrechenkurs um Preise der Zeit international vergleichen zu können:
1 Rmk. = 1 sh. = 1,25 Francs = 0,24 Doll. Gold.

Im Zeiss-Katalog von 1885 wird dieses Stativ, nun mit Auszugstubus und mit einem Hufeisen, angeboten als:

Stativ VIIa. Hufeisenstativ von mittlerer Grösse, Okularhöhe 28 Cm., Tischfläche 67 X 72 Mm. Fester Tisch, ohne Drehung; Zylinderblendungen auf Schlitten; grobe Einstellung durch Verschieben des Tubus; Tubusauszug. Etwas massiv gebaut, namentlich für Laboratorien geeignet; übrigens wegen der Feinheit und Dauerhaftigkeit der Mikrometerbewegung noch mit den stärksten Linsen verwendbar; an Stelle der Zylinderblendung kann das unter No. 28  beschriebene Beleuchtungssystem in den Schlitten eingesetzt werden... 60 M

Stativ VIIb. Dem vorherigen ganz gleich, nur mit gewölbter Blendungsscheibe an Stelle der Zylinderblendungen... 55 M

Dr. Duco Hendrik Hellema (1892-1990), Foto aus 1923 Dr. Gerrit Foppe Hellema (1860 -1945) mit Frau, Foto um 1900 Gerrit Foppe Hellema (1860-1945) studiert als Sohn des Marinearztes Doeke Hellema (1828-1907) an der Universität von Leiden/Holland Humanmedizin und erwirbt gegen Ende seines Studiums dieses Mikroskop. Als praktischer Arzt lässt sich Geriit Foppe Hellema in Voorschoten bei Leiden/Holland nieder, muss aus gesundheitlichen Gründen seine Praxis aber schon 1912 aufgeben.

Dieser Mediziner gibt das Mikroskop weiter an seinen Sohn Duco Hendrik Hellema (1892-1990).

Emaille-Arztschild des ehemaligen Anwenders von Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139 von 1881 im KastenJener führt von 1923 bis 1947 auf der niederländischen Watteninsel Texel und von 1947 bis 1965 in Haarlem eine Praxis. Dessen Tochter Christina W. de Vries-Hellema verkauft im März 2005 das Mikroskop an diese Sammlung.

[Vergleiche: Museu Instituto de Botânica Faculda de Ciências da Uníversídade do Porto, Portugal: "Microscópio - Zeiss - (ca.1891)", Inventurnummer 3; Deutsches Museum München: "Mikroskop / signiert C. Zeiss Jena Nr. 4262 / Jena 1879"; Museum of the History of Science Oxford: "Compound Microscope, by Carl Zeiss, Jena, 1882", signed: "6004 Carl Zeiss, Jena", Inventory No. 50340; Historic Microscopes at the Laupus Health Sciences Library, East Carolina University, Greenville, NC: "Microscope Stativ VII, Carl Zeiss Jena No. 8168", Inventory No. G1; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: "Zusammengesetztes Mikroskop um 1882 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, 6022", mit gewölbter Lochblendenscheibe statt Zylinderblendung, Museal-Nr. 25.044; Deutsche Nationalbibliothek - Deutsches Buch - und Schriftmuseum / Kultur- und Papierhistorische Sammlung, Leipzig: "Mikroskop Carl Zeiss Jena Nr. 9976", mit gewölbter Lochblendenscheibe, Inventarnummer S 2008/041 (als Doublette aus dieser Sammlung im November 2008 abgegeben)]

(Datierung mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 04.03.2005)

Visitenkarte des ehemaligen Anwenders von Carl Zeiss Jena Mikroskop Nr.5139



17.04.2005 by Timo Mappes

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