Zeiss Mikroskop "Bierseidel" Stativ IIIE


Zeiss # 55953 Zeiss # 55953 Zeiss # 55953

Zeiss # 55953 mit Zubehör

Zeiss Mikroskop "Bierseidel" Stativ IIIE aus dem Jahre 1911. Das Mikroskop ist gefertigt aus zapnoiertem, vernickeltem und schwarz lackiertem Messing und lackiertem Stahl. Dieses Stativ IIIE verfügt über einen vollständigen Abbe’schen Beleuchtungsapparat mit einem Kondensor der Numerischen Apertur n.A. 1.4..
Zeiss Stativ III; Abbildung aus: Stativ III.; Neues ergänzbares Mikroskopstativ mit der Mikrometerbewegung nach M. Berger; Carl Zeiss, Jena; M.93.I.05.3000d.; 1904 Zeiss # 55953Das Instrument ist zum Umlegen eingerichtet, die grobe Einstellung erfolgt über einen Zahntrieb, die feine über einen Feintrieb nach Berger. Ein großer Kreuztisch dient der Bewegung der Präparate.

Das Mikroskop ist ausgerüstet mit den Huygensschen Okularen Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 5 sowie das Kompensationsokular 12 Compens-Okular. Am signierter Dreifachobjektivrevolver sind die Objektive A, D und Homogene Immersion 1"/12 n.A. 1.3 befestigt. Die zugehörigen und entsprechenden signierten und zaponierten Dosen sind in einem Schieber des Kastens untergebracht. Mit dieser optischen Ausrüstung ist sind Vergrößerungen von 42- bis 1560-fach möglich.

Leider fehlt der Spiegel. Ferner sind die Stahlwellen und -schrauben teilweise oxidiert – wohl bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Einsatzgebiet Argentinien.

Feintrieb nach BergerZeiss # 55953, SignaturDas Mikroskop ist auf dem Tubus signiert mit:

Otto Hess y Cia
Florida 667 Buenos Aires

Carl Zeiss
Jena
Nr.55953

Das Instrument hat den typischen Handgriff der Jahrhundertwende von Zeiss, mit integrierter Feineinstellung nach Berger (1898). Viele Konkurrenten jener Zeit kopierten den als "Bierseidel" bekannt gewordenen Griff. Ein Instrument, das in der Zeit des Höhepunktes der bakteriologischen Forschungen 1902 konstruiert wurde.

Nach einem Prospekt des Herstellers von 1913 ist dieses Mikroskop bis auf Projektion und Mikrofotografie "auch für die anspruchvollsten Arbeiten hervorragend geeignet".

Zeiss # 55953 im KastenZeiss # 55953, Schild auf KastenEine Schild des Händlers ist auf dem Kasten und im Innern der Türe angebracht:
Otto Hess y CIA
Florida 667
Buenos - Aires

Ausgeliefert wurde das Mikroskop am 23.06.1911 an Otto Hess & Cie in Buenos Aires. Das Mikroskop mit dieser optischen Ausrüstung kostete (Listenpreise in Reichsmark, Katalog Mikro 184, 35. Ausgabe 1913):
Achromatische Objektive 20.-, 35.- und 100.- sowie Huygenssche Okulare zusammen 18.-, Kompensations Okular 30.- sowie das Stativ 340.- mit Kondensor 25.-. In summa 568.-

[Vergleich: W. Gloede, Vom Lesestein zum Elektronenmikroskop, Berlin 1986, S. 158; Moody Medical Library, The University of Texas Medical Branch, Galveston, TX, USA, Inv.-No. 1.033; Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingoldtadt: "Mikroskop mit Revolverobjektiv Messing und Gußeisen Jena, Zeiss um 1900"; athologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: "Zusammengesetztes Mikroskop um 1905 / Signatur: Carl Zeiss, Jena, No 42153", Museal-Nr. 27.614; Medizinhistorische Sammlung der Universität Zürich: "Mikroskop signiert 'Carl Zeiss Jena No 73799'"; Mikroskopsammlung des Medizinhistorischen Instituts der Universität Bern: Mikroskop "Carl Zeiss Jena Nr. 66996", Inv.-Nr. 2034]

(Bezogen über Dr. Leonel Yussim, Montevideo, Uruguay. Daten mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 25.01.2000)



16.04.2002 by Timo Mappes

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