Hufeisenmikroskop Bénèche, Berlin; zaponiertes und
geschwärztes Messing, gebläuter Stahl, um 1870. Dieses Hufeisenstativ
verfügt über einen Auszugtubus mit Grobeinstellung durch eine
Schiebehülse, der Feinfokus wird mit einer Rändelschraube an der
Säule erzielt.
Das Instrument ist auf dem Schiebetubus sehr dekorativ mehrzeilig signiert:
L. Bénèche |
Der Beleuchtungsapparat besteht aus einem Plan- und Konkavspiegel
sowie einer Zylinderblende, welche in einen Träger mit
Schwalbenschwanzführung aufgenommen wird.
Ausgestattet ist das im Kasten liegend untergebrachte Mikroskop mit den Objektiven 2, 4, 7 und 9 sowie den Okularen Nr.2 (beigefügt eine Mikrometerplatte in Pappdöschen für dieses Okular), Nr.3 und Nr.4.
Die beigegebene optische Tabelle weist lineare Vergrößerungen von 11 bis 600 aus. |
Im "Preis-Verzeichniss von L. Bénèche in Berlin, Belle-Alliance-Strasse No.33." aus dem Jahre 1866 ist der Vorgänger dieses Mikroskop beschrieben als:
Darüber hinaus ist diesem Mikroskop eine sehr dekorative Camera Lucida in zugehöriger lederbezogener Schatulle beigefügt.
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Charles Louis Bénèche übernimmt 1850 die
um 1820 von seinem Vater gegründete Werkstätte und nimmt Rudolf
Wasserlein als Teilhaber auf. Im Stile Oberhäusers baut die Firma
Bénèche & Wasserlein Mikroskope und erlangt schnell
durch hervorragende Objektivsysteme einen guten Ruf. Der Berliner Botaniker
Hermann Schacht (Das Mikroskop und seine Anwendung, insbesondere für
Pflanzen-Anatomie und Physiologie; Verlag von G.W.F. Müller, Berlin
1851) lobt Instrumente dieser Hersteller sehr: Die Herren
Bènéche [sic!] und Wasserlein in Berlin (Stechbahn Nr.
3) haben in neuester Zeit sich sehr hervorgethan; die Mikroskope, in
verschiedenen Grössen und zu sehr verschiedenen Preisen, welche ich
zu prüfen Gelegenheit hatte, waren vortrefflich und höchst
preiswürdig.
1860 trennen sich Bénèche und Wasserlein und bauen fortan konkurrierend Instrumente. [Vergleiche Referenz: 37, 56, 88] (Einige der Daten zu Louis Bénèche mit freundlicher Unterstützung von Hans Weil, Berlin) |
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